So ganz langsam bewegt sich etwas, wenn auch eher bei den großen Unternehmen – wenn man den Berichten in Zeitungen etc. Glauben schenken möchte. Z. B. in Berlin: Dort stieg die Teilzeitquote in 2008 von 24 % auf 28 % in 2012. Auch wenn die meisten Teilzeitbeschäftigen Frauen sind, berichtet die IHK von einem Anstieg von 2005 32 % auf 37 % heute. Und noch einmal Zahlen: Bei der BASF Services Europe, Berlin, arbeiten 1.100 Mitarbeiter, 93 davon in Teilzeit. 22 % dieser Teilzeitmitarbeitenden sind in einer Führungsposition. (gefunden in http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/teilzeit-arbeiten-vom-buero-auf-den-spielplatz/9487152.html, 17.02.2014)
Was braucht es, damit Führung in Teilzeit gelingt?
Zu beachten ist, ob die Führungsaufgabe auf zwei Personen verteilt wird (Jobsharing) oder ob eine Person alleine in Teilzeit die Führungsaufgabe hat.
Beiden Modellen gemeinsam ist, dass es gute Mitarbeiter braucht, die innerhalb der gesteckten Rahmenbedingungen eigenständig und mit Eigeninitiative arbeiten.
Wenn Führung in Teilzeit auf einem Jobsharing basiert, dann ist folgendes wichtig:
- eine zeitliche Überschneidung der beiden Teilzeitkräfte, um sich gegenseitig auf dem Laufenden zu halten und Absprachen treffen zu können
- klare Reglungen, wer wann arbeitet und (falls aufgeteilt) wer für welche Themen zuständig ist
- eine Erreichbarkeit untereinander und ggf. auch für das Umfeld
- Terminkalender, die für alle Mitarbeitenden zugänglich sind
- ausreichende Dokumentation von Prozessen und Wissen, damit die jeweils Andere nachlesen kann
- ein abgestimmtes Verständnis zum Führungsstil
- einen Vorgesetzten, der dem Modell neutral bis positiv gegenüber steht
- ein Umfeld, das dem Modell neutral bis positiv gegenüber steht
Wer alleinig in Teilzeit führt, für den ist dies wichtig:
- Erreichbarkeit für Dringliches auch außerhalb der Arbeitszeiten – wenn dies in Maßen genutzt wird
- Terminkalender, der für die Mitarbeitenden einsehbar ist
- eine Assistenz oder Sekretärin, die zu den Nicht-Arbeitszeiten des Vorgesetzten sichtet, klärt und „Chefentlastung“ betreibt
- eine passende Menge an Verantwortung: ein Vollzeitjob kann nicht in Teilzeit erledigt werden!
Wer sich auf dieses vermeintliche Abenteuer einlässt, kann nur gewinnen! Das gilt für die Unternehmen und die Wiedereinsteiger.